Ab in die Bärenhöhle
Brr! Wenn es draußen nass und ungemütlich wird, möchte so mancher es Meister Petz gleichtun. Einfach in einer Höhle verschwinden um Kälte und Dunkelheit zu verschlafen. Der Frühling, und mit ihm Sonnenschein und Wärme, scheint in diesen dunklen Tagen unendlich weit weg. Doch warum sind wir im Winter schon am frühen Nachmittag müde? Sind wir den Bären vielleicht doch ähnlicher als wir glauben?
Wir brauchen Licht und frische Luft
In den Sommermonaten baden unsere Körper förmlich im Licht. Die Tage sind lang, so dass der Körper in genügendem Maße das Hormon Serotonin produziert. Dieses „Glückshormon“ sorgt nicht nur für gute Stimmung, es steigert zudem den Antrieb. Im Winter jedoch legt sich unser Körper quasi selbst herein. Die dunklen, kurzen Tage suggerieren ihm das er nun seine Leistungsfähigkeit herunterfahren kann. Um das zu erreichen, beginnt der Körper damit, vermehrt Melatonin zu produzieren. Dieses Hormon macht vor allem eins: müde. Darum schlafen wir im Winter etwa eine halbe Stunde länger als im Sommer. Zusätzlich sorgt Melatonin dafür, dass der Körper in den Wintermonaten nach mehr Kohlenhydraten verlangt. Instinktiv, um den Serotonin-Verlust auszugleichen, greifen wir daher gerne zu Kohlenhydraten, die bei uns ein Glücksgefühl auslösen können, wie etwa Schokolade.
Um es den Bären in ihrem Winterschlaf eben „nicht“ gleichzutun, müssen wir der vermehrten Melatonin-Produktion entgegenwirken. Ein Spaziergang während den hellsten Stunden des Tages hilft ebenso wie frisches und gesundes Essen, die Produktion des Melatonin zu verlangsamen. Gänzlich stoppen können wir sie jedoch nicht.
Sportliche Betätigungen sollten in den Wintermonaten ebenso in die hellsten Stunden des Tages verlegt werden, da durch die Anstrengungen vermehrt Serotonin produziert wird. Auf den müde machenden Genuss von Alkohol sollten wir jedoch am besten gänzlich verzichten.
Auch gegen ein kurzes Nickerchen am Nachmittag ist im Winter nichts einzuwenden. Was der Körper braucht, sollte man ihm gewähren. In einigen Fällen hat sich die Lichttherapie als wirksames Mittel gegen die Wintermüdigkeit erwiesen. Der Kauf spezieller, für diesen Zweck produzierter Lampen, ist dabei allerdings völlig unnötig. Eine Lichtquelle mit 200 bis 300 Lux ist für eine solche Therapie bereits ausreichend. Die meisten handelsüblichen Lampen haben etwa die doppelte Lux-Stärke. Wer aber trotzdem etwas Geld investieren möchte, dem sei ein Lichtwecker empfohlen, mit dem man sich jeden Morgen sanft aus dem Schlaf holen lassen kann.
Es ist also nicht ungewöhnlich im Winter ein vermehrtes Schlafbedürfnis zu haben. Doch mit einigen Tricks und guter Laune lassen sich auch die müden Tage gut überstehen. Wem das alles nicht hilft, dem sei zu einem Blick auf den Kalender geraten. Der Frühling kommt, auch für die müdesten Bären.